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Tudor, ein sportliches Format

Die Black Bay P01 stammt aus dem Projekt «Commando», das ab 1967 für die US Navy durchgeführt worden ist. Ihr robustes Erscheinungsbild ist in den Uhren verankert, die von der Geschichte Tudors inspiriert sind.

von Yannick Nardin

Diese 2019 von Tudor präsentierte Black Bay P01 hat ein untypisches Erscheinungsbild. Doch steht es in enger Verbindung mit ihrer Funktion als Taucheruhr. Ein Verriegelungssystem für die drehbare Lünette, eine durch Stahlflanken geschützte Krone – die spezifische Konstruktion soll den Mechanismus schützen und die Verwendung beim Tauchen noch sicherer machen. Die Black Bay P01 ist von einem im Jahre 1967 für die US Navy entwickelten Prototypen inspiriert und reiht sich in die lange Geschichte von Tudor ein, die die Uhrmacherei mit zahlreichen Marine Corps verbindet. So beauftragten ab den 1950er-Jahren und der ersten Taucheruhr von Tudor einige der grössten Seestreitkräfte die Marke mit der Ausstattung ihrer Soldaten.

Armeetaucher

1954 bringt Tudor die Oyster Prince Submariner für Profitaucher auf den Markt. Zwei Jahre später bestellt die französische Marine das Modell für einen Test: Sie benötigt eine Uhr, die bis auf 200 Meter wasserdicht ist. Diese Bestellung führt zur Entwicklung der Tudor Submariner mit einer imposanten Krone, die den Namen «Big Crown» trägt. Die französischen Taucher sollten in der Folge diese Uhren und ihre späteren Versionen bei zahlreichen Einsätzen verwenden. Dies gilt auch für die amerikanische, kanadische und italienische Marine, die allesamt ihre Taucher mit Uhren der Genfer Marke ausstatten. Die Tudor Submariner wird sogar zu einer von den Marinen am häufigsten genutzten Profitaucheruhr.

Gründung
1926: Registrierung der Marke «The Tudor»
1946: Gründung des Unternehmens «Montres Tudor SA»
Gesellschaftsform
Aktiengesellschaft
Direktion
Keine Angaben
Anzahl Mitarbeiter
Keine Angaben
Bedeutendste Kollektionen
Black Bay, Pelagos, North Flag, Glamour, Style
Bestseller
Black Bay, Tudor 1926, Pelagos
Verkaufspreise
CHF 1 650.- bis 6 500.-
Jahresproduktion
Keine Angaben

www.tudorwatch.com

Historischer Prototyp

In der langen Reihe der für Profitaucher entwickelten Submariner-Modelle von Tudor erscheint das Konzept der Black Bay P01 im Jahre 1967. Die Marke entwickelt damals einen Prototypen im Rahmen einer Studie der amerikanischen Marine. Dieses ambitionierte Projekt trägt den Codenamen «Commando». Es wird jedoch nie verwirklicht: Die US Navy entscheidet sich schliesslich für ein Standard-Taucheruhrmodell. Fünfzig Jahre später haucht Tudor der einzigartigen Ästhetik dieses Prototypen mit der bis zu 200 Metern wasserdichten Black Bay P01 neues Leben ein. Um das Anschlagsystem der drehbaren Lünette der Black Bay P01 zu realisieren, lässt sich Tudor insbesondere von dem 1968 patentierten, klappbaren Endelement inspirieren. Diese breiten Einzelteile aus satiniertem Stahl auf 6 und 12 Uhr ermöglichten es, die drehbare Lünette zu verriegeln und so jedes ungewollte Drehen nach dem Einstellen zu Beginn des Tauchgangs zu verhindern. Durch einfaches Drücken auf das Aussenteil wurde sie anschliessend wieder entriegelt. Das aktuelle Modell ist zwar keine exakte Nachbildung dieses Mechanismus, ist aber ebenfalls mit einem Anschlagsystem für die in beide Richtungen drehbare Lünette ausgestattet, das durch ein bewegliches Endelement auf der 12-Uhr-Position realisiert wird. In Verlängerung der Hörner schützen imposante Anschläge an beiden Seiten der Krone auf 4 Uhr vor Erschütterungen. Ganz im Stile des ursprünglichen Prototypen ist das Hybridarmband aus mit braunem Leder überzogenem Kautschuk über breite bewegliche Bandanschlüsse aus Edelstahl mit der Uhr verbunden.

Leuchtende Schneeflocken

Die Black Bay P01 ist mit einem gewölbten, mattschwarzen Zifferblatt mit phosphoreszierenden Indizes sowie mit den charakteristischen Tudor- «Snowflake»-Zeigern, die an eine Schneeflocke erinnern, versehen. Diese eckigen Zeiger sind seit 1969 bei den Modellen der Marke zu finden und schmücken die Zifferblätter. Das Design ermöglicht das Auftragen des Leuchtstoffes in grosser Menge, wodurch eine noch bessere Ablesbarkeit unter Wasser gewährleistet wird. Bis Mitte der 1980er-Jahre verwendet Tudor die Zeiger ausschliesslich für die Taucheruhren. In den 1990er-Jahren werden die Taucheruhren von Tudor unter Sammlern als «Snowflake» Submariners bezeichnet. Mit der Markteinführung der Kollektionen Black Bay und Pelagos im Jahre 2012 wird diese Zeigerform auch für die neuen Modelle verwendet.

David Beckham macht gemeinsam mit Weltmeister Morgan Bourc’his einen Apnoetauchgang auf hoher See.
Die Pelagos aus Titan und Edelstahl mit blauem Zifferblatt und Titanarmband.

Eine Herausforderung für David Beckham

Hans Wilsdorf, der Gründer von Tudor, war der Ansicht, dass eine Uhr ihren Besitzer in jeder Situation begleiten sollte. Der aktuelle Slogan #BornToDare von Tudor bezieht sich auf die immer weiter ausgeloteten Grenzen. Vor diesem Hintergrund lud die Marke David Beckham zum Freitauchen ein – gemeinsam mit Morgan Bourc’his, Weltmeister in dieser Disziplin. Für diese Erfahrung musste der ehemalige Fussballer, der als einer der besten englischen Mittelfeldspieler der Geschichte gilt, seine Angst vor Haien und dem offenen Meer überwinden. «Das sind die Momente, in denen man zeigen muss, was ‹born to dare› bedeutet. Man muss etwas wagen und sich einer Herausforderung stellen, die schwierig für uns ist», erklärt er. Während dieses Abenteuers trugen die beiden Siegertypen eine Tudor Pelagos, die bis 500 Meter wasserdicht und mit einem COSCzertifizierten Tudor-Manufakturwerk sowie mit einem Heliumventil für Tauchgänge ohne Dekompressionsstufen ausgestattet ist.