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Louis Vuitton : eine mechanische Reise

Originelle Uhrwerke und neuartige Ausstattung – darauf beruht die uhrmacherische Legitimität von Louis Vuitton, wovon der reiche Jahrgang 2019 ein weiteres Mal zeugt.

von Hervé Genoud

Die Tambour war die erste Uhr, die Louis Vuitton 2002 vorstellte. Dahinter steckte eine bestimmte Absicht. Das Haus wollte sich als vollwertige Uhrenmanufaktur etablieren, die von der Konzeption bis zur Fertigung das gesamte Verfahren der Uhrenherstellung beherrscht. Hervorgebracht hat dieses Bestreben im Laufe der Jahre verschiedene Linien mit eindeutig wiedererkennbaren Designs und ausgestattet mit verschiedenen Komplikationen (zwei Zeitzonen, Weltzeit, Chronograph, Minutenrepetition usw.), die ausschliesslich in den Geschäften von Louis Vuitton verkauft werden. Zunächst war die Uhrenabteilung des bekannten Pariser Luxushauses in La Chaux-de-Fonds untergebracht, wo sie natürlich auf Synergieeffekte mit den anderen Marken der LVMH-Gruppe bauen konnte.

2014 wurde dann mit der Eröffnung des neuen Komplexes in Meyrin vor den Toren Genfs ein entscheidender Schritt unternommen. Denn in der «Fabrique du Temps Louis Vuitton» ist nun das gesamte uhrmacherische Know-how in einem Gebäude vereint (Konzeption und Fertigung der Uhrwerke, Uhrendesign, Zifferblattfertigung, Montage, Kunsthandwerk usw.). Dies ist ein überaus gelungener Schritt, um die eigene Legitimität und Glaubwürdigkeit zu stärken, der ausserdem die Kreativität der an einem Ort versammelten Mitarbeiter anregt.

Gründung
Unternehmen Louis Vuitton: 1854
Uhrensparte Louis Vuitton: 2002
Gesellschaftsform
Aktiengesellschaft der LVMH-Gruppe
Direktion
Catherine Lacaze, Direktorin Uhren und Schmuck
Anzahl Mitarbeiter
Keine Angaben
Bedeutendste Kollektion
Tambour
Bestseller
Tambour
Verkaufspreise
CHF 2 100.- bis 270 000.-
Jahresproduktion
Keine Angaben

www.louisvuitton.com

10 Jahre Spin Time

Der Mechanismus der 2009 vorgestellten Spin Time interpretiert das traditionelle System der springenden Stunde gänzlich neu und ermöglicht ein völlig neues Ablesen der Uhrzeit. Anstelle eines zentralen Zeigers besitzt dieses exklusive und patentierte Kaliber 12 rotierende Würfel, die jeweils eine Ziffer der entsprechenden Stunde anzeigen. Alle 60 Minuten dreht sich der Würfel, der seine Aufgabe erfüllt hat, um eine neutrale Seite anzuzeigen, während der Würfel der beginnenden Stunde wiederum die gleiche Bewegung ausführt, um seine Ziffer anzuzeigen – all dies geschieht augenblicklich. Anlässlich des zehnten Jubiläums dieses überaus verspielten Konzepts stellt Louis Vuitton 2019 die Tambour Spin Time Air vor, mit einem neuen Automatikwerk, bei dem die gesamte Mechanik in der Zifferblattmitte angeordnet ist. Das Ergebnis: Die 12 Würfel scheinen schwerelos zwischen Uhrglas und transparentem Boden zu fliegen. Diese Kollektion umfasst sieben Modelle aus Weissgold und bietet verschiedene ästhetische Variationen. Die drei Herrenmodelle sehen sich im Zentrum durch die LV-Signatur akzentuiert, während die vier Damenmodelle mit zwei Monogramm-Blüten verziert sind. Eine breite Palette von Edelsteinen, mit denen die Gehäuse, die Zifferblattmitten und die rotierenden Zylinder besetzt sind, bietet bei den Damenausführungen ein sich stetig änderndes Uhrzeitspektakel.

Ein wahres Glanzstück der Haute Horlogerie

Die Linie Voyager zeichnet sich durch ihr besonders geformtes Gehäuse aus, eine Melange aus Kreis und Quadrat. Louis Vuitton verbindet dieses moderne und kühne Design nun mit zwei der anspruchsvollsten Komplikationen: einer Minutenrepetition und einem fliegenden Tourbillon. Das Kaliber LV100 mit Handaufzug ist durch das Zifferblatt aus Saphirglas sichtbar. Sein Streifenmotiv sieht sich von einem typischen Motiv des Hauses inspiriert und ist mit «Kathedralen»-Tonfedern ausgestattet, ein echtes Novum bei Louis Vuitton. Diese sind länger als gewöhnliche Tonfedern und bieten so eine grössere Klangtiefe. Der Käfig des fliegendes Tourbillons bei 5 Uhr kommt ohne Brücke aus und scheint über dem Uhrwerk zu schweben. Er ist mit einem V verziert, das dank der Umdrehung, die der Mechanismus in einer Minute ausführt, gleichzeitig als Sekundenanzeige dient. Die Voyager Minute Repeater Flying Tourbillon ist mit einem 9,7 mm hohen Gehäuse aus Weissgold ausgestattet und gehört somit zu den flachsten Uhren auf dem Markt, die diese beiden Komplikationen aufweisen. Sie wird in zwei Ausführungen angeboten: eine schlichtere Variante mit einem Wechselspiel aus polierten und satinierten Oberflächen sowie eine funkelnde mit Diamanten im Baguetteschliff auf Lünette und Bandanstössen. Dank des Saphirglasbodens ist das Uhrwerk auf der Gehäuserückseite sichtbar.

Die Tambour Monogram und die Tambour Damier Graphite, denen berühmte Louis-Vuitton-Stoffe als Inspirationsquelle dienten.

Hommage an legendäre Motive

Die Tambour ist die wohl bekannteste Uhr von Louis Vuitton und wird mit neuen Zifferblättern in zwei typischen Motiven des Hauses angeboten, die einst das Renommee des Pariser Kofferherstellers begründeten. Diese Kollektion mit dem Namen Tambour Icons umfasst vier Edelstahluhren: die Tambour Monogram mit drei verschiedenen Durchmessern (28, 34 und 39,5 mm) sowie die Tambour Damier Graphite mit einem Durchmesser von 41,5 mm. Die vier Uhren mit Quarzwerk sind bis 100 Meter wasserdicht und verfügen über austauschbare Armbänder, die dank eines innovativen patentierten Louis-Vuitton- Systems ohne Werkzeug gewechselt werden können. Auf diese Art und Weise kann der Besitzer oder die Besitzerin einer Tambour Icon sein/ihr Monogramm- oder Damier-Graphite-Armband in nur drei Schritten gegen eines der zahlreichen anderen in der Kollektion angebotenen Armbänder austauschen. Damit eignet sich die Uhr für jeden Anlass und verleiht ihren Trägern einen persönlichen Stil.