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Santos de Cartier : ein uhrmacherischer Kunstflug

Die legendäre Santos de Cartier ist zurück auf Kurs und bereit zum Abflug in ein neues Jahrhundert voller Eleganz. Ein Modell, drei Versionen … und zahlreiche Neuheiten: Die Santos de Cartier ist noch immer faltenfrei.

von Olivier Müller

Mit der Verkürzung historischer Zusammenhänge ist es so eine Sache. Gewöhnlich wird Cartier die Erfindung der Fliegeruhr zugeschrieben. Das ist so nicht ganz richtig: Cartier war schon viel früher mit dabei! Als die Marke 1904 eine erste Armbanduhr für Alberto Santos-Dumont kreierte, gab es die Luftfahrt noch nicht wirklich. Damals sprach man eher von «Fluggeräten» als von Flugzeugen. Die Zeit der Ballonfahrer stand unmittelbar bevor. Es gab kaum Armbanduhren. Dies änderte sich erst, als der militärische Gebrauch während des Ersten Weltkriegs neue Massstäbe setzte.

Die luftige Eleganz eines fliegenden Mannes

Die Santos de Cartier ist ein Stück Geschichte. Sie ist die Uhr eines Mannes, der seinen Blick nach oben richtet, 22 Fluggeräte entwickelt, sein Leben bei jedem Flug aufs Spiel setzt und sich auch die eigene Kleidung nach seinen Bedürfnissen gestaltet. Aber Alberto Santos-Dumont ist auch ein Freund von Louis Cartier. Ihre verschiedenen Visionen ergänzen einander und sehen sich in der «Santos de Cartier» vereint. So ist in der Santos de Cartier bereits (fast) alles der modernen Uhrmacherkunst angelegt. Dieses einzigartige Modell offenbart das Talent eines Juwelierhauses, das sich zur Uhrenmanufaktur gewandelt hat. So wird die Uhr am Handgelenk getragen, um die Uhrzeit während des Flugs ablesen zu können – eine Revolution! Mit ihren sichtbaren Schrauben, die an die mechanische Schönheit von Alberto Santos-Dumonts fliegenden Prototypen erinnern, ist sie ausgesprochen modern. Mit ihrem Quadrat mit den abgerundeten Ecken hingegen steht sie – in der Ära der unvermeidlich runden Taschenuhren – über allen Trends und Moden. Das «Uhrendesign» war zu der Zeit noch genauso jung wie die moderne Luftfahrt, doch gemeinsam legten Louis Cartier und Alberto Santos-Dumont dafür den Grundstein.

Gründung
1847
Gesellschaftsform
Aktiengesellschaft der Richemont-Gruppe
Direktion
Cyrille Vigneron, CEO und Präsident Cartier International
Anzahl Mitarbeiter
7 000
Bedeutendste Kollektionen
Ballon Bleu, Santos, Tank
Bestseller
Ballon Bleu de Cartier
Verkaufspreise
Ab CHF 2 300.-
Jahresproduktion
Keine Angaben

www.cartier.ch

Die Rückkehr einer Legende

Über ein Jahrhundert später zollt ihr die Manufaktur Cartier Tribut. Sie bietet die Uhr in drei Gehäusevarianten (Gold, Edelstahl und Gold-Edelstahl) an und schmückt sie mit den legendären Designelementen des Hauses: römischen Ziffern, gebläuten Zeiger, perlierter Aufzugskrone und blauem Cabochon. Wie beim Original aus dem Jahr 1904 zieren die sichtbaren Schrauben die Lünette des berühmten quadratischen Gehäuses mit den abgerundeten Ecken. Die Uhr zeugt von der klaren, von Symmetrie geprägten Pariser Geometrie ihrer Entstehungszeit, und somit natürlich von der architektonischen Wirkungskraft des Eiffelturms, der fünfzehn Jahre zuvor eingeweiht worden war. Die neue Santos de Cartier wird als Dreizeigeruhr, als Chronograph oder skelettiert sowie als kleines oder grosses Modell, mit einem Armband aus Leder oder Edelstahl angeboten. Dabei muss man sich jedoch nicht festlegen: Dank des patentierten QuickSwitch-Systems sind die Armbänder austauschbar. Die Integration des Armbands in das Gehäuse ermöglicht ein Wechseln ohne Werkzeug, dank des ebenfalls patentierten SmartLink-Systems kann es bis auf das Armbandglied genau eingestellt werden. Schliesslich integriert diese legendäre Uhr noch andere Fortschritte aus ihrer Ära: Das Quarzmodell ist mit einem neuen Uhrwerk mit einer sehr hohen Autonomie (sechs Jahre) ausgestattet.

Die Panthère zeigt ihre neuen Krallen

Der Leopard (frz. «panthère») ist ein symbolträchtiges Tier für die Manufaktur – die Uhrenkollektion Panthère umschmeichelt seit 15 Jahren Damenhandgelenke mit raffinierter Eleganz. In der jüngsten Kollektion schmückt sich die Uhr nun mit einer Manschette. Das Zifferblatt ist leicht dezentral und das Armband erstreckt sich in voller Länge seidenweich und geschmeidig wie das Fell einer Raubkatze. So ist die Panthère von Cartier ein echtes Schmuckstück geworden, das mit goldenen, diamantbesetzten oder lackierten Gliedern das Handgelenkt ziert. Neben den Manschettenmodellen präsentiert Cartier auch ein Mini-Modell der Panthère. Dieses wird in Gelb-, Rosé- und Weissgold sowie in Edelstahl angeboten. Mit Simple-, Double- oder Triple-Tour-Armband schmückt es mit lässigem Chic die elegante Cartier-Frau, deren Haut subtil und sinnlich zwischen zwei Goldgliedern hervorblitzt.

Die Uhr Baignoire aus Gelbgold mit Quarzwerk und taupefarbenem Alligatorlederarmband.

Cartier wagt einen Sprung in ästhetische Tiefen

Oval und elliptisch – das ist die Baignoire! Als Erschaffer von Formen lässt sich Cartier nicht so einfach in Worte fassen, so ästhetisch diese auch sein mögen. Die Baignoire aus dem Jahr 1912 stammt aus der Feder von Louis Cartier selbst. In ihre moderne Ausführung ist jedoch viel vom Modell aus dem Jahr 1958 eingeflossen. Dieses weist ein schmaleres Armband auf, überarbeitete römische Ziffern auf einem satinierten und versilberten Grund sowie einen neuen Boden, der in das Volumen des bis 30 Meter wasserdichten Gehäuses perfekt eingearbeitet ist. Das Modell wurde in den Sechzigerjahren bereits ein weiteres Mal neu aufgelegt, als Baignoire Allongée. Ihr langgezogenes Profil weiss mit seiner überproportionalen Gestaltung zu überzeugen. Ihre geschwungenen Linien hingegen schmiegen sich ausgesprochen kühn dem Handgelenk an, akzentuiert durch ein Meer von Diamanten, das sich von der Lünette aus über das Zifferblatt, ja, über das ganze Armband, erstreckt. Ein Baignoire-Modell, geprägt von Freude und Übermut, das in all seiner Einfachheit äusserste Raffinesse in sich beherbergt und das Spiel mit den Proportionen perfekt beherrscht.